Angelika Schneider

Ich lebe mein Leben in

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausende lang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang.

Wer stets mit der Natur

Wer stets mit der Natur gelebt, Von ihr beglückt, mit ihr verwebt, Das erste Grünen, erste Sprossen Als tiefersehntes Glück genossen; Am ersten Glöckchen sich entzückte, Das grüßend aus der Erde blickte, Dann an den Veilchen, wilden Rosen, Bis zu den letzten Herbstzeitlosen: – Ist, wenn er Achtzig hat vollbraucht, Zum Leben achtzig Mal erwacht.