Wir sehen im täglichen Leben oft, dass die Menschen ein verschieden langes inneres Leben führen. Der eine lebt äußerlich 80 oder 90 Jahre, und auch seine Seele bildet sich immer weiter; der andere lebt äußerlich ebenso lange, aber seine Seele ist mit 50, mit 30, mit 15, mit 10 Jahren stehen geblieben; nur Erfahrung, Ausdrucksweise …
Das Leben wäre viel schöner, wenn wir als 80-Jährige geboren würden und langsam, langsam erreichten wir die 18.
Das große Glück, noch klein zu sein, sieht mancher Mensch als Kind nicht ein und möchte, dass er ungefähr so 17 oder 18 wär. Doch schon mit 18 denkt er – halt! Wer über 20 ist, ist alt! Kaum ist die 20 knapp geschafft; erscheint die 30 greisenhaft. Und dann die 40 – welche Wende …
Betrachte den Abend, als müsse der Tag mit ihm sterben; und den Morgen, als wenn alle Dinge mit ihm zum Leben erwachten. Von Mal zu Mal erneuere sich dein Blick auf die Welt. Weise ist, wer über alles staunt.
Es ist weniger wichtig, wie viel Lebenszeit einem Menschen geschenkt wird, sondern vielmehr, was er aus dieser Zeit macht.
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre.
Das altmodische Wort Zufriedenheit mit sich und der Welt ist, trotz allem Fortschrittsglauben, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, der Schlüssel zum Geheimnis des Glücks.
Menschen fragen immer wieder, was sie tun sollen, um möglichst alt zu werden. Die Antwort ist: Nicht zu viel!
