GeburtstagsgedichteBeitragsnavigationVorherige 1 2 3 … 11 Nächste Wer, wann er zwanzig Jahr nun alt, hat noch nicht schöne Leibsgestalt, und keine Stärke, wann er dreißig, und vierzig kein Hirn und Verstand, und fünfzigjährig ist nicht fleißig und reich an Geld, Gut oder Land, der wird sehr schwerlich hie auf Erden schön, stark, weis' oder häbig werden. Georg Rudolf Weckherlin Anteil: Das aber ist des Alters Schöne, Dass es die Saiten reiner stimmt, Dass es der Lust die grellen Töne, Dem Schmerz den herbsten Stachel nimmt.Ermessen lässt sich und verstehen Die eig’ne mit der fremden Schuld, Und wie auch rings die Dinge gehen, Du lernst dich fassen in Geduld.Die Ruhe kommt erfüllten Strebens, Es schwindet des Verfehlten Pein - Und also wird der Rest des Lebens Ein sanftes Rückerinnern sein. Ferdinand von Saar Anteil: Wer die Körner wollte zählen, Die dem Stundenglas entrinnen, Würde Zeit und Ziel verfehlen, Solchem Strome nachzusinnen.Auch vergehn uns die Gedanken, Wenn wir in dein Leben schauen, Freien Geist in Erdeschranken, Festes Handeln und Vertrauen.So entrinnen jeder Stunde Fügsam glückliche Geschäfte. Segen dir von Mund zu Munde! Neuen Mut und frische Kräfte! Johann Wolfgang von Goethe Anteil: O fürchte nicht, wenn dir das Alter Vom Haupte Blüt’ um Blüte bricht, Dass dann ein Blick, ein trüber, kalter, Fall’ auf dein bleiches Angesicht.Wohl blässer wird der äußre Schimmer, Doch heller wird der innre Schein; Drum lieber nur und tiefer immer Schau’ ich ins Auge dir hinein.Da seh’ ich all’ die Liebesfülle, Die reicher ward von Jahr zu Jahr; Es dringet durch des Alters Hülle Der Seele Schönheit hell und klar.Da seh’ ich nicht die müden Wangen, Der Jahre Furchen seh’ ich nicht – Es ist mir strahlend aufgegangen Dein innres Engelsangesicht. Ludwig Pfau Anteil: Der Bäcker bringt dir Kuchenbrot, Der Schneider einen Mantel rot, Der Kaufmann schickt dir, weiß und nett, Ein Puppenkleid, ein Puppenbett Und schickt auch eine Schachtel rund Mit Schäfer und mit Schäferhund, Mit Hürd' und Bäumchen, paarweis je, Und mit sechs Schafen, weiß wie Schnee, Und eine Lerche, tirili, Seit Sonnenaufgang hör' ich sie, Die singt und schmettert, was sie mag, Zu meines Lieblings Namenstag. Theodor Fontane Anteil: Den ersten Frühling hast Du nun gesehn, die ersten Blümchen und den ersten Schnee. Du lerntest auf den kleinen Füßchen gehn und stehn, erlebtest Deine ersten Freuden und das erste Weh.Als Du die kleinen Händchen Dir am Ofen hast verbrannt, da rollten dicke Tränen über Dein Gesicht. Die Mutter hatte Dich gewarnt und oft ermahnt, nun zahltest Du das erste Lehrgeld Deines Lebens, kleiner Wicht.Noch bist Du rein und ohne Argwohn, kleiner Mann, und gute Hände schützen Dich vor jedem Leid. Wenn Du dereinst allein bist, denke stets daran: Wo Schmetterlinge fliegen, sind die Wespen auch nicht weit.Nun strampelst Du mit Deinen kleinen Beinchen in das zweite Jahr. Steh immer fest darauf - auch wenn wir nicht mehr sind. Lass Deine Augen immer leuchten froh und sonnenklar und glaube an das ewig Gute - Du, mein Kind. Fred Endrikat Anteil: Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir So lang dir kömmt, lass keinen Zweifel doch Ins Herz, als wär’ die Zärtlichkeit des Sohns, Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust Entwichen. Nein, so wenig als der Fels, Der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt, Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut Mit stürm’schen Wellen bald, mit sanften bald Darüber fließt und ihn dem Aug’ entreißt, So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom Vom Schmerz gepeitscht bald stürmend drüber fließt, Und von der Freude bald gestreichelt still Sie deckt und sie verhindert, dass sie nicht Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher Zurückgeworfne Strahlen trägt und dir Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt. Johann Wolfgang von Goethe Anteil: Ist kein schönerer Tag doch In der Welt so wie heut! Und es hat unser Herze Sich noch nie so gefreut.Ja, wir freuen uns Alle Heissa heissassa sa! Denn es ist dein Geburtstag, Lieber, guter Papa!Und wir wanden dir Kränze, Und wir flochten hinein Unsre innigsten Wünsche Für dein Wohl und Gedeih'n.Sei so froh wie die Blumen, Wie die Blätter so grün! Mag für uns, deine Lieben, Stets dein Leben so blüh'n! August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Anteil: Ich hab doch nichts so lieb wie dich, mein Mütterlein, es müsste denn der liebe Gott im Himmel droben sein.Den lieb ich, weil er dich mir gab und weil er mir erhält das allerbeste Mütterlein auf weiter, weiter Welt. Julius Karl Reinhold Sturm Anteil: Sag selbst, was ich dir wünschen soll, ich weiß nichts zu erdenken. Du hast ja Küch' und Keller voll, nichts fehlt in deinen Schränken. Friedrich von Schiller Anteil: Zu Mutters GeburtstagMit einem RosenstraußDu und dein Sohn, Sie sind beide schon alt; Doch blühen noch Rosen, Und das Herz ist nicht kalt. Theodor Storm Anteil: Redet mir nicht von siebzig Jahren, Redet mir nicht von Kräftesparen, Der eine vertut’s und hat’s doch immer, Der andre spart’s und gebraucht’s doch nimmer. Hab ich die Siebzig nun erklommen, Und Gott erhält mir in allen Gnaden Die Lust an seiner Wälder Pfaden, Den fröhlichen Blick zwischen Licht und Wahn, Und liebe Menschen zugetan, Wohlan, so mögen auch achtzig kommen! Johann Georg Fischer Anteil: SeiteBeitragsnavigationVorherige 1 2 3 … 11 Nächste 4.7 / 5 ( 7 votes )