GeburtstagsgedichteBeitragsnavigationVorherige 1 … 8 9 10 11 Nächste Kräht der Hahn früh am Morgen, krähet laut, krähet weit: Guten Morgen, Rumpumpel, dein Geburtstag ist heut!Guckt das Eichhörnchen runter: Wenig Zeit, wenig Zeit! Guten Morgen, Rumpumpel, dein Geburtstag ist heut!Kommt das Häschen gesprungen, macht Männchen vor Freud: Guten Morgen, Rumpumpel, dein Geburtstag ist heut!Steht der Kuchen auf dem Tische, macht sich dick, macht sich breit: Guten Morgen, Rumpumpel, dein Geburtstag ist heut!Und Vater und Mutter, alle Kinder, alle Leut' schreien: Hoch der Rumpumpel, sein Geburtstag ist heut! Paula Dehmel Anteil: Ich habe heute wieder lange gebrütet und nach Geburtstagsreimen gehetzt. Ich habe gediftelt. Ich habe gewütet. Und zuletzt das ganze Geschreibsel zerfetzt.Da dachte ich, wie das oft geht: Wenn Vater hinter dir steht – und der sieht dich so krampfhaft dichten, dann sagt er: „Ach, mach doch keine Geschichten!“Und wir sprechen kein Wörtchen vom Geburtstagsallerlei, von den Wünschen, die ich ihm niederschrieb. Wir küssen uns stumm und fühlen dabei – wir haben einander so herzlich lieb. Joachim Ringelnatz Anteil: Leises Klopfen an der Türe: Kann ich ’rein Mama? Frisch gewaschen, frisch gebügelt Steht Rumpumpel da. Rosen in beiden Händchen! Wie der Kerl sich freut! Kommt ans Bett, sagt: Guten Morgen, Mutti Burtstag heut, Vater putzt die große Stube, Die ist furchtbar schön; Lauter Blumen! Und die Torte! Paula Dehmel Anteil: DU TRIUMPHIERST UND JUBELST LAUTWirklich, er war unentbehrlich, überall, wo was geschah, zu dem Wohle der Gemeinde, er war tätig, er war da. Schützenfest, Kasinobälle, Pferderennen, Preisgericht, Liedertafel, Spritzenprobe, Ohne ihn, da ging es nicht. Ohne ihn war nichts zu machen, keine Stunde hatt' er frei. Gestern, als sie ihn begruben, war er richtig auch dabei. Wilhelm Busch Anteil: DOCH SCHMERZLICH DENKT manch alter Knaster, der von vergangnen Zeiten träumt, an die Gelegenheit der Laster, die er versäumt. Wilhelm Busch Anteil: AUCH DAS IST KUNST, IST GOTTESGABE, aus ein paar sonnenhellen Tagen so viel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht. Goethe Anteil: ÜBERLASS ES DER ZEIT Erscheint Dir etwas unerhört, Bist Du tiefsten Herzens empört, Bäume nicht auf, versuch's nicht mit Streit, Berühr es nicht, überlass es der Zeit. Am ersten Tag wirst Du feige Dich schelten, Am zweiten läßt Du Dein Schweigen schon gelten, Am dritten hast Du's überwunden; Alles ist wichtig nur auf Stunden, Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter, Zeit ist Balsam und Friedensstifter. Theodor Fontane Anteil: ALTE ZEITEN Schweigt der Menschen laute Lust, rauscht die Erde wie in Träumen wunderbar mit allen Bäumen, was dem Herzen kaum bewusst. Alte Zeiten, linde Trauer, und es schweifen leise Schauer wetterleuchtend durch die Brust. Joseph von Eichendorff Anteil: Liebhaber in allen GestaltenIch wollt, ich wär ein Fisch, so hurtig und frisch; und kämst Du zu angeln, ich würde nicht mangeln. Ich wollt, ich wär ein Fisch, so hurtig und frisch.Ich wollt, ich wäre Gold, Dir immer im Sold; Und tätst Du was kaufen, käme ich wieder gelaufen. Ich wollte, ich wäre Gold, Dir immer im Sold.Doch bin ich, wie ich bin, und nimm mich nur hin! Willst Du Bessre besitzen, so laß Dir sie schnitzen. Ich bin nun, wie ich bin; So nimm mich nur hin! Goethe Anteil: Beherzigung Ach was soll der Mensch verlangen? Ist es besser ruhig zu bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser sich zu treiben?Soll er sich ein Häuschen bauen? Soll er unter Zelten leben? Soll er auf die Felsen trauen? Selbst die festen Felsen beben.Eines Tages schickt sich nicht für alle. Sehe jeder wie er's treibe, Sehe jeder wo er bleibe, Und wer steht, dass er nicht falle. Für Tochter, Nichte, Sohn, Neffe Nutze Deine jungen Tage, lerne zeitig, klüger sein. Auf des Glückes großer Waage steht die Zunge selten ein.Du mußt steigen oder sinken, Du mußt herrschen und gewinnen oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboß oder Hammer sein! Goethe Anteil: Das Maifest Wie herrlich leuchtet mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur!Es dringen Blüten aus jedem Zweig und tausend Stimmen aus dem Gesträuch.Und Freud und Wonne aus jeder Brust. Oh Erd`, oh Sonne, Oh Glück, oh Lust,oh Lieb`, oh Liebe, so golden schön wie Morgenwolken auf jenen Höhn.Du segnest herrlich das frische Feld, im Blütendampfe die volle Welt!Oh Mädchen, Mädchen, wie lieb`ich Dich! Wie blinkt Dein Auge, wie liebst Du mich!So liebt die Lerche Gesang und Luft, und Morgenblumen, den Himmelsduft.Wie ich Dich liebe mit warmem Blut, die Du mir Jugend und Freud`und Mut.Zu neuen Liedern und Tänzen gibst. Sei ewig glücklich, wie Du mich liebst! Goethe Anteil: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen.Heil den unbekannten höhern Wesen, die wir ahnen. Ihnen gleiche der Mensch. Sein Beispiel lehre uns jene glauben.Denn unfühlend ist die Natur: Es leuchtet die Sonne über Bös' und Gute, und dem Verbrecher glänzen, wie dem Besten, der Mond und die Sterne. Trost in Tränen Wie kommts, dass du so traurig bist, da alles froh erscheint? Man sieht dir's an den Augen an, gewiss, du hast geweint."Und hab ich einsam auch geweint, so ist's mein eigner Schmerz. Und Tränen fließen gar so süß, erleichtern mir das Herz."Die frohen Freunde laden dich: O, komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, vertraue den Verlust."Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht, was mich, den Armen, quält. Ach nein, verloren hab ich's nicht, so sehr es mir auch fehlt.".So raffe denn dich eilig auf. Du bist ein junges Blut. In deinen Jahren hat man Kraft und zum Erwerben Mut."Ach nein, erwerben kann ich's nicht, es steht mir gar zu fern. Es weilt so hoch, es blinkt so schön, wie droben jeder Stern."Die Sterne, die begehrt man nicht, man freut sich ihrer Pracht, und mit Entzücken blickt man auf, in jeder heitren Nacht."Und mit Entzücken blick ich auf so manchen lieben Tag; verweinen laßt die Nächte mich, so lang ich weinen mag." Goethe Anteil: SeiteBeitragsnavigationVorherige 1 … 8 9 10 11 Nächste 4.7 / 5 ( 7 votes )