GeburtstagsgedichteBeitragsnavigationVorherige 1 … 9 10 11 Nächste Wer, wann er zwanzig Jahr nun alt, hat noch nicht schöne Leibsgestalt, und keine Stärke, wann er dreißig, und vierzig kein Hirn und Verstand, und fünfzigjährig ist nicht fleißig und reich an Geld, Gut oder Land, der wird sehr schwerlich hie auf Erden schön, stark, weis' oder häbig werden.- Georg Rudolf Weckherlin Anteil: Den ersten Frühling hast Du nun gesehn, die ersten Blümchen und den ersten Schnee. Du lerntest auf den kleinen Füßchen gehn und stehn, erlebtest Deine ersten Freuden und das erste Weh.Als Du die kleinen Händchen Dir am Ofen hast verbrannt, da rollten dicke Tränen über Dein Gesicht. Die Mutter hatte Dich gewarnt und oft ermahnt, nun zahltest Du das erste Lehrgeld Deines Lebens, kleiner Wicht.Noch bist Du rein und ohne Argwohn, kleiner Mann, und gute Hände schützen Dich vor jedem Leid. Wenn Du dereinst allein bist, denke stets daran: Wo Schmetterlinge fliegen, sind die Wespen auch nicht weit.Nun strampelst Du mit Deinen kleinen Beinchen in das zweite Jahr. Steh immer fest darauf - auch wenn wir nicht mehr sind. Lass Deine Augen immer leuchten froh und sonnenklar und glaube an das ewig Gute - Du, mein Kind.- Fred Endrikat Anteil: Mit vierzig Jahren soll man sich besinnen ... Worauf? Auf das, was außen und was innen – und auf den Lauf der Sterne, die im kalten Kosmos schweben, sowie auch darauf: Wovon mag eigentlich der Bornemann leben?Die Wiese summt und liegt grün eingesponnen – ich mittendrin; durch die geschlossenen Lider sagen tausend Sonnen, dass ich lebendig bin. Schreite die Straße der Einsamkeit empor, Stimmen hörst du wie nie zuvor ... aus dem Äther kommen dir Einsicht und Stärke Laßler platzt vor Neid. Ich werde ihn ärgern, indem ich es nicht bemerke.Wolken ziehn über die Sonne. Es rührt sich kein Blatt. Stumm liegt der See; der Weise, der einmal begriffen hat, fragt nicht: Warum? Er betrachtet nur noch das Wie; er sieht die Kristalle zergehn, wenn es geschneit hat – Warum schneidet man sich eigentlich immer die Nägel, wenn man keine Zeit hat?So schwingst du dich in die obern Regionen – musst aber dennoch hier unten wohnen. Ein Vers von Morgenstern tanzt querfeldein: "Es zieht einen immer wieder hinein."- Kurt Tucholsky Anteil: Willst du dir ein hübsch Leben zimmern, Musst dich ums Vergangne nicht bekümmern; Das Wenigste muss dich verdrießen;Musst stets die Gegenwart genießen, Besonders keinen Menschen hassen Und die Zukunft Gott überlassen. Wolfgang Goethe Anteil: LebensregelObgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir So lang dir kömmt, lass keinen Zweifel doch Ins Herz, als wär’ die Zärtlichkeit des Sohns, Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust Entwichen. Nein, so wenig als der Fels, Der tief im Fluss vor ew'gem Anker liegt, Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut Mit stürm’schen Wellen bald, mit sanften bald Darüber fließt und ihn dem Aug’ entreißt, So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom Vom Schmerz gepeitscht bald stürmend drüber fließt, Und von der Freude bald gestreichelt still Sie deckt und sie verhindert, dass sie nicht Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher Zurückgeworfne Strahlen trägt und dir Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.-Johann Wolfgang von GoetheWer die Körner wollte zählen, Die dem Stundenglas entrinnen, Würde Zeit und Ziel verfehlen, Solchem Strome nachzusinnen.Auch vergehn uns die Gedanken, Wenn wir in dein Leben schauen, Freien Geist in Erdeschranken, Festes Handeln und Vertrauen.So entrinnen jeder Stunde Fügsam glückliche Geschäfte. Segen dir von Mund zu Munde! Neuen Mut und frische Kräfte!- Johann Wolfgang von Goethe Anteil: Ich wünsche, dass dein Glück sich jeden Tag erneue, dass eine gute Tat dich jede Stund erfreue! Und wenn nicht eine Tat, so doch ein gutes Wort, das selbst im Guten wirkt, zu guten Taten fort. Und wenn kein Wort, doch ein Gedanke schön und wahr, der dir die Seele mach und rings die Schöpfung klar. Friedrich Rückert Anteil: Mit vierzig Jahren ist der Berg erstiegen, wir stehen still und schau’n zurück, dort sehen wir der Kindheit stilles liegen und dort der Jugend lautes Glück.Noch einmal schau, und dann gekräftigt weiter. Erhebe deinen Wanderstab! Hin dehnt ein Bergesrücken sich, ein breiter, und hier nicht, drüben gehts bergab.Nicht atmend aufwärts brauchst du mehr zu steigen, die Ebne zieht von selbst dich fort; dann wird sie sich mit dir unmerklich neigen, und eh du’s denkst, bist du im Port. Friedrich Rückert Anteil: Freude soll nimmer schweigen. Freude soll offen sich zeigen. Freude soll lachen, glänzen und singen. Freude soll danken ein Leben lang. Freude soll dir die Seele durchschauern. Freude soll weiterschwingen. Freude soll dauern Ein Leben lang. Joachim Ringelnatz Anteil: O fürchte nicht, wenn dir das Alter Vom Haupte Blüt’ um Blüte bricht, Dass dann ein Blick, ein trüber, kalter, Fall’ auf dein bleiches Angesicht.Wohl blässer wird der äußre Schimmer, Doch heller wird der innre Schein; Drum lieber nur und tiefer immer Schau’ ich ins Auge dir hinein.Da seh’ ich all’ die Liebesfülle, Die reicher ward von Jahr zu Jahr; Es dringet durch des Alters Hülle Der Seele Schönheit hell und klar.Da seh’ ich nicht die müden Wangen, Der Jahre Furchen seh’ ich nicht – Es ist mir strahlend aufgegangen Dein innres Engelsangesicht. Ludwig Pfau Anteil: Der Bäcker bringt dir Kuchenbrot, Der Schneider einen Mantel rot, Der Kaufmann schickt dir, weiß und nett, Ein Puppenkleid, ein Puppenbett Und schickt auch eine Schachtel rund Mit Schäfer und mit Schäferhund, Mit Hürd' und Bäumchen, paarweis je, Und mit sechs Schafen, weiß wie Schnee, Und eine Lerche, tirili, Seit Sonnenaufgang hör' ich sie, Die singt und schmettert, was sie mag, Zu meines Lieblings Namenstag. Theodor Fontane Anteil: Ich hab doch nichts so lieb wie dich, mein Mütterlein, es müsste denn der liebe Gott im Himmel droben sein.Den lieb ich, weil er dich mir gab und weil er mir erhält das allerbeste Mütterlein auf weiter, weiter Welt. Julius Karl Reinhold Sturm Anteil: Es heißt wohl: Vierzig Jahr ein Mann! Doch mit vierzig fängt die Fünfzig an.Es liegt die frische Morgenzeit Im Dunkel unter mir so weit,Dass ich erschrecke, wenn ein Strahl In diese Tiefe fällt einmal.Schon weht ein Lüftchen von der Gruft, Das bringt den Herbst-Resedaduft. Theodor Storm Anteil: SeiteBeitragsnavigationVorherige 1 … 9 10 11 Nächste 4.7 / 5 ( 7 votes )